Triggerpunkttherapie

Was ist ein Triggerpunkt?

Grundsätzlich lassen sich Triggerpunkte leicht daran erkennen, dass sie auf punktuellen Druck schmerzempfindlich reagieren.  Es gibt 2 Arten von Triggerpunkten. Der aktive Triggerpunkt ist akut schmerzhaft und kann bei jeder einzelnen Bewegung unangenehme Schmerzen auslösen. Der latente Triggerpunkt hingegen kann über meherere Jahre bestehen, ohne das Pferd in der Bewegung einzuschränken. Obwohl ein latenter Triggerpunkt sich erstmals harmlos anhört, ist es schwieriger ihn zu lösen, da es sich beim latenten Triggerpunkt meist um ein chronisches Problem im Muskel handelt, an das sich der Körper angepasst hat. Triggerpunkte können sich überall im Körper befinden. Es gibt jedoch Stellen, wo sie besonders häufig vorkommen. Bei Pferden ist der Rückenbereich am stärksten betroffen. Sie kommen aber auch sehr häufig im Genick, in der Schulter, im Lendenbereich und in der Glutealmuskulatur vor. Das wichtigste bei der Triggerpunkttherapie ist, dass man die Ursache des Problems schnellstmöglich behandelt und umgehend einen Physiotherapeuten aufsucht. Unbehandelte Triggerpunkte können ernsthafte Auswirkungen haben. Es entstehen beispielsweise chronische Muskelschmerzen. Die ausgestrahlten Übertragungsschmerzen können sich über die Sehnen bis hin zu den Gelenken verbreiten. Das Pferd verliert sein Wohlbefinden und erleidet einen starken Leistungsabfall. 

Wie entstehen Triggerpunkte? 

Triggerpunkte entstehen hauptsächlich durch eine Überbelastung der Muskulatur. Jeder Muskel besteht aus Muskelfaserbündeln, die aus kleineren Muskelfasern bestehen. Diese bestehen wiederum aus Myofibrillen, worin sich die Sarkomere befinden, also in der innersten Schicht eines Muskels. Bei einem Triggerpunkt liegt eine dauerhafte Verkürzung der Sarkomere vor. Normalerweise verhalten sich Sarkomere wie kleine pumpen die sich ausdehnen und zusammenziehen (kontrahieren). Verharren die Sarkomere im kontrahierten Zustand, sendet der Muskel Schmerzsignale aus und reagiert mit einer Einschränkung der Muskelaktivität. Durch die dauerhafte Kontraktur ist die Dehnung des betroffenen Muskels stark eingeschränkt. Deshalb folgen auf Triggerpunkten oft auch Bewegungseinschränkungen und ein verändertes Gangbild. 

Ursachen wie eine Muskuläre Dysbalance, Kompensationsmuster, Schonhaltungen und ein unpassender Hufbeschlag können die Entstehung von Triggerpunken begünstigen. Muskeln arbeiten in Gruppen zusammen. Sobald die Belastung nicht mehr gleichmässig auf die Muskulatur verteilt wird, müssen Agonisten, Synergisten, Antagonisten, Fixatoren und die Stabilisatoren eine Aufgabe übernehmen, für die sie gar nicht gemacht sind und reagieren ebenfalls mit der Aussendung von Schmerzsignalen. Doch auch Satteldruck, langes Stehen, Stürze, Kälte, Tritte, Übermüdung, Muskelüberdehnungen oder psychischer Stress, könnten zur Entstehung von Triggerpunkten beitragen. Oftmals spielt auch die Ernährung und die Sauerstoffaufnahme eine wichtige Rolle für die Gesunderhaltung der Muskulatur. Es sollte zwingend darauf geachtet werden, dass Pferde die richtige Menge an Vitaminen, Selen und Magnesium erhalten, damit der Körper die gewünschte Leistung erbringen kann.

Wie wird ein Triggerpunkt behandelt?

Die Behandlung beginnt mit einer sanften Triggerpunktpalpation. Das Pferd wird am ganzen Körper mit verschiedenen Druckstärken abgetastet, um die Triggerpunkte zu lokalisieren. Für das Lösen der Triggerpunkte wird konstanter Druck exakt auf dem Triggerpunkt ausgeübt. Dies kann durchaus etwas schmerzhaft sein, da der Schmerz manchmal verstärkt wird, bevor sich der Muskel löst. Diese Kompressionstechnik soll die Durchblutung anregen und körpereigene Schmerzhemmer auslösen. Während der Behandlungen beobachtet man häufig starke Muskelzuckungen. Das Zucken ist ein Zeichen, dass die Spannung im Muskel nachlässt. Begleitend zu den Kompressionstechniken werden angenehme Massagetechniken, Mobilisationen und Dehnungen eingesetzt, um die umliegende Muskulatur zu lockern und um psychische Entspannung zu bewirken. Nadeln werden nicht eingesetzt. 

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