Triggerpunkttherapie
Was ist eine Triggerpunkttherapie?
Die Triggerpunkttherapie ist eine der schmerzhaftesten Therapiemethoden und somit für Therapeuten auch die gefährlichste. Das Pferd wird am ganzen Körper abgetastet, um die Triggerpunkte zu lokalisieren. Nach dem sorgfältigen Abtasten des Körpers, folgt punktueller Druck, ausgeübt mit den Fingerspitzen direkt auf dem Triggerpunkt. Es kann einige Minuten dauern, bis sich ein Triggerpunkt löst. In dieser Zeit reagieren die Nerven extrem. Das Pferd spürt ein Muskelzucken und einen stechenden Übertragungsschmerz in den umliegenden Muskeln. Das Zucken ist ein Zeichen, dass die Spannung im Muskel nachlässt. Je früher ein Triggerpunkt erkannt wird, desto angenehmer ist die Behandlung fürs Pferd. Nach dem Lösen der Triggerpunke erhält das Pferd eine angenehme Massage in den umliegenden Muskelstrukturen. Viel Wärme, viel Bewegung und Dehnungsübungen können dem Körper helfen Triggerpunkte selbst zu lösen.
Was ist ein Triggerpunkt?
Grundsätzlich lassen sich Triggerpunkte leicht daran erkennen, dass auf punktuellen Druck ein Zusammenzucken folgt. Es gibt 2 Arten von Triggerpunkten. Der aktive Triggerpunkt ist akut schmerzhaft und kann bei jeder einzelnen Bewegung unangenehme Schmerzen auslösen. Der latente Triggerpunkt hingegen kann über meherere Jahre bestehen, ohne das Pferd in der Bewegung einzuschränken. Obwohl ein latenter Triggerpunkt sich erstmals harmlos anhört, ist es schwieriger ihn zu lösen, da es sich um ein chronisches Problem handelt, an das sich der Körper bereits angepasst hat. Triggerpunkte können sich überall im Körper befinden. Es gibt jedoch Stellen, wo sie besonders häufig vorkommen. Unbehandelte Triggerpunkte können ernsthafte Auswirkungen haben. Es entstehen beispielsweise chronische Muskelschmerzen. Die ausgestrahlten Übertragungsschmerzen können sich über die Sehnen bis hin zu den Gelenken verbreiten. Das Pferd verliert sein Wohlbefinden und erleidet einen starken Leistungsabfall.
Wie entstehen Triggerpunkte?
Triggerpunkte entstehen hauptsächlich durch eine langanhaltende Überbelastung der Muskulatur. Ursachen wie eine Muskuläre Dysbalance, eine Schonhaltung oder ein ungünstiger Hufbeschlag können die Entstehung von Triggerpunken fördern. Jeder Muskel besteht aus Muskelfaserbündeln, die aus kleineren Muskelfasern bestehen. Diese bestehen wiederum aus Myofibrillen, worin sich die Sarkomere befinden, also in der innersten Schicht eines Muskels. Bei einem Triggerpunkt liegt eine dauerhafte Verkürzung der Sarkomere vor. Verharren die Sarkomere im kontrahierten Zustand, sendet der Muskel Schmerzsignale aus und reagiert mit einer Einschränkung der Muskelaktivität. Durch die dauerhafte Kontraktur ist der betroffene Muskel stark eingeschränkt. Deshalb folgen auf Triggerpunkten oft auch Bewegungseinschränkungen und ein verändertes Gangbild.
Sobald die Belastung nicht mehr gleichmässig auf die Muskulatur verteilt wird, müssen Agonisten, Synergisten, Antagonisten, Fixatoren und die Stabilisatoren eine Aufgabe übernehmen, für die sie gar nicht gemacht sind und reagieren ebenfalls mit der Aussendung von Schmerzsignalen. Doch auch Satteldruck, langes Stehen, Kälte, Übermüdung oder psychischer Stress könnten zur Entstehung von Triggerpunkten beitragen. Es sollte zwingend darauf geachtet werden, dass Pferde die richtige Menge an Vitaminen, Selen und Magnesium erhalten, damit der Körper die gewünschte Leistung erbringen kann.
